Der Landesinnungsverband des Friseur- und Kosmetikhandwerks Niedersachsen hat auf seiner Mitgliederversammlung am 23. November 2025 in Asendorf zentrale Weichen für das kommende Jahr gestellt. Landesinnungsmeisterin Manuela Härtelt-Dören eröffnete die Sitzung und skizzierte in ihrem Bericht die aktuelle Lage der Branche. Besonders die Zunahme von No-Show-Terminen, wachsende Schwarzarbeit sowie Unsicherheiten rund um Probearbeit und neue gesetzliche Vorgaben bewegen viele Betriebe. Aus Gesprächen mit Landesregierung und Spitzenpolitikern berichtete sie über Themen wie Sozialkassen, Lohnkosten und Kammerverpflichtung. Die weiterhin ungeklärte Situation der Corona-Soforthilfen sorgte erneut für intensiven Austausch.
Im fachlichen Teil stand die Mode im Mittelpunkt. Die diesjährige Herbstpräsentation, erstmals zentral in Hannover durchgeführt, war mit mehr als 200 Teilnehmenden die größte bundesweite Veranstaltung dieser Art. Das neue Konzept, Modepräsentation und Verbandstagung näher zusammenzuführen, fand breite Zustimmung.
Auch die Ausschüsse berichteten über ihre Schwerpunkte. Der WiSo-Ausschuss empfahl eine Tarifsteigerung von 8,2 Prozent für 2026 und erläuterte neue rechtliche Vorgaben zur genderneutralen Preisgestaltung und zur Befristung von Arbeitsverträgen. Im Bereich Berufsbildung wurden überarbeitete Beurteilungsbögen, das neue Prüferportal im E-Campus sowie Projekte wie „German Craft Skills“ vorgestellt. Weitere Themen betrafen Hygienevorgaben, Gesundheitsämter und Öffentlichkeitsarbeit – darunter die Präsentation der neuen Verbandswebsite.
Ein zentraler Beschluss der Versammlung war die Annahme einer Petition an den Niedersächsischen Landtag. Sie fordert den vollständigen Erlass der Rückforderungen zur Corona-Soforthilfe aus dem Jahr 2020 sowie die Erstattung bereits gezahlter Beträge. Die Delegierten stimmten dem Vorstoß mit nur einer Enthaltung zu.
Geschäftsführer Sebastian Kunde legte den Haushalt 2026 vor. Zudem verabschiedeten die Delegierten eine neue Satzung, die den Verband für digitale und hybride Formate öffnet und das Kosmetikhandwerk offiziell einbindet. In der abschließenden Diskussion wurden Fragen zu Mindestlohnkommunikation, Datenschutz an Berufsschulen und Informationsmaterialien für Obermeister thematisiert.
Mit klaren Positionen und neuen Impulsen zeigte die Versammlung: Der Verband will auch 2026 eine starke Stimme für das Friseur- und Kosmetikhandwerk bleiben.